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Anwendungsbereiche

Smart Energy/Smart Grid

Die Bezeichnung Smart Energy umfasst alle intelligenten Technologien der Erzeugung, Speicherung, Übertragung und Verbrauchssteuerung von Energie.
Komponenten des Smart Energy-Konzeptes:
Abbildung: Komponenten des Smart Energy-Konzeptes

Smart Energy umfasst somit die gesamte Wertschöpfungskette von der Energieerzeugung bis hin zum Energieverbrauch.

Unter einem Smart Grid hingegen versteht man ein u.a. durch IT-Komponenten intelligentes Stromnetz, das Netzzustände in Echtzeit erfasst und Möglichkeiten zur Steuerung und Regelung bietet, um die vorhandene Netzkapazität optimal nutzen zu können.

Um regenerative Energien (Wasser, Wind, Sonne etc.) überhaupt sinnvoll nutzen zu können, ist es zwingend erforderlich, Erzeugung und Verbrauch von Strom aufeinander abzustimmen, da die Erzeugung von Strom durch z.B. Wind- oder Sonnenenergie nur dann stattfindet, wenn das Wetterverhalten es auch zulässt.

Bei Überkapazitäten, die bei dieser asynchronen Stromerzeugung dann entstehen, wenn die erzeugte Strommenge den Verbrauch übersteigt (z.B. hohe Stromerzeugung durch Sonneneinstrahlung im Hochsommer, geringer Verbrauch aufgrund längeren Tageslichtes), soll Energie in sogenannten Energiespeichern wie z.B. Pumpspeicherkraftwerken oder großen Akkumulatoren gespeichert werden, bis diese bei einem Kapazitätsengpass wieder aus diesen Energiespeichern abgerufen werden kann. Über sogenannte virtuelle Kraftwerke soll zudem künftig ein Mix aus verschiedenen, erneuerbaren Energien zusammengeschaltet werden, als Versuch den Strombedarf größerer Städte oder Regionen relativ zeitgenau zu decken.

Um jedoch Informationen über die verfügbare Strommenge und den Strombedarf zu erhalten, kommen intelligente Stromzähler, sogenannte Smart Meter, zum Einsatz. Diese Smart Meter können dabei helfen, den aktuellen Strombedarf durch eine gezielte Steuerung so zu dimensionieren, dass Lastspitzen verringert und dadurch die Nutzung konventioneller Kraftwerke (Atomkraftwerke, Kohlekraftwerke) vermieden werden kann. Für den Verbraucher haben diese intelligenten Stromzähler den Vorteil, dass man den Stromverbrauch aktuell ablesen und diesen in Folge auch direkt regulieren kann. Darüber hinaus kann der Kunde nun auch tageszeitabhängige Tarife nutzen und so stromintensive Vorgänge (z.B. Laden des Elektroautos) in günstige Abend- oder Nachttarife legen. Besonders problematisch aus datenschutzrechtlicher Sicht ist jedoch die Tatsache, dass mit dem Einsatz eines Smart Meters das Nutzungsverhalten des Kunden und dessen Anwesenheitszeiten zu Hause für den Anbieter transparent werden.