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Wirtschaften als Erkenntnisgegenstand der BWL

Prinzipien und Ziele wirtschaftlichen Handelns

Konkret versucht die Betriebswirtschaftslehre, menschliches Handeln unter dem Aspekt der Güterknappheit und des Strebens nach Nutzenmaximierung zu untersuchen. Es besteht ein Konflikt, d. h. ein Spannungsverhältnis zwischen den menschlichen Bedürfnissen und den begrenzten zur Verfügung stehenden Mitteln, um diese Bedürfnisse zu befriedigen.

Wirtschaftsbetriebe stehen in ständiger Konkurrenz zueinander und versuchen, durch die Erstellung materieller und immaterieller Güter einen Beitrag zur Knappheitsbewältigung zu leisten. Materielle Güter sind Sachgüter; dazu zählen Produktions- und Konsumgüter wie u. a. Lebensmittel und Möbel. Zu den immateriellen Gütern zählen demgegenüber Rechte und Dienstleistungen.

Im Rahmen ihrer Aktivitäten verfolgen Wirtschaftsbetriebe - vereinfacht - das Ziel, einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Grundsätzlich ergibt sich der Gewinn als positive Differenz aus Erträgen und Aufwand. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Wirtschaftsunternehmen wirtschaftlich handeln.

Ökonomische Prinzipien

Die Berücksichtigung ökonomischer Prinzipien (Maximum- und Minimum- sowie Extremum-Prinzip) dient dabei dazu, das Verhältnis aus Produktionsergebnis (Output, Ertrag) und Produktionseinsatz (Input, Aufwand) zu optimieren.

Zu den ökonomischen Prinzipien zählen im Einzelnen, ...

Erfolgsmessung

Die Ergebnisse der ökonomischen Prinzipien können neben dem Gewinn durch Erfolgsmaßstäbe unternehmerischen Handelns wie Produktivität und Wirtschaftlichkeit gemessen werden.

Die Produktivität beschreibt, bezogen auf einen bestimmten Zeitraum, das Verhältnis von nach der Verarbeitung ausgebrachten Mengen zu eingesetzten Mengen.
\[\text{Produktivität} = \frac{\text{Outputmenge (Ausbringungsmenge)}}{\text{Inputmenge (Faktoreinsatzmenge)}}\]

Die Ausbringungsmenge kann beispielsweise in Stück oder Kilogramm gemessen werden, die Faktoreinsatzmenge z. B. in Arbeitsstunden oder den Mengen in Kilogramm eines bestimmten eingesetzten Materials.
Verschiedene Arten von Einsatzfaktoren dürfen dabei nicht addiert werden, sondern es müssen jeweils Teilproduktivitäten ermittelt werden. So werden beispielsweise unterschieden:
\[\text{Arbeitsproduktivität} = \frac{\text{Ausbringungsmenge}}{\text{eingesetzte Arbeitsstunden}}\] \[\text{Maschinenproduktivität} = \frac{\text{Ausbringungsmenge}}{\text{eingesetzte Maschinenstunden}}\] \[\text{Materialproduktivität} = \frac{\text{Ausbringungsmenge}}{\text{eingesetzte Materialeinsatzmenge}}\]

Die Effizienz oder auch Wirtschaftlichkeit beschreibt demgegenüber das Verhältnis der in Geldeinheiten bewerteten Output- und Inputmengen, also erbrachter Leistung und Ressourceneinsatz, sodass hier verschiedene Einsatzfaktoren zusammengeführt werden können.
\[\text{Wirtschaftlichkeit} = \frac{\text{bewertete Outputmenge (z. B. in €)}}{\text{bewertete Inputmenge (z. B. in €)}}\]

Die Effektivität beurteilt die Zielerreichung, d. h., inwieweit die geplanten Ziele auch erreicht wurden.
\[\text{Effektivität} = \frac{\text{Ergebnis}}{\text{Ziel}}\]

Eine hohe Effizienz bedeutet nicht automatisch auch eine hohe Effektivität und umgekehrt. Beispielsweise kann ein Produkt effizient produziert werden, erweist sich dessen Vermarktungsstrategie jedoch als nicht effektiv, so bleibt der gewünschte Erfolg aus. Das Löschen eines kleinen Feuers mit einem edlen Wein wäre effektiv, allerdings nicht effizient, sofern auch ein Eimer Wasser als günstigeres Löschmittel zur Verfügung stünde.