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Personalmanagement und -führung

Wissensmanagement

"Der Fortschritt lebt vom Austausch des Wissens."

nach Albert Einstein

Der zunehmende Wettbewerbsdruck erfordert, dass sich die Unternehmen strategisch positionieren und differenzieren. Die Wissensbasis des Unternehmens ist dabei zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor geworden. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels (zahlreiche ältere Mitarbeiter verlassen in naher Zukunft die Unternehmen) und etwaiger sonstiger Mitarbeiterfluktuation (Mitarbeiter kündigen, neue Mitarbeiter kommen hinzu) ist der Identifikation, Teilung, Bewahrung, Nutzung und Bewertung der Wissensbasis in einem Unternehmen große Bedeutung beizumessen. Diese Aufgabe kommt dem Wissensmanagement als unterstützendem Prozess zu.

Das Wissensmanagement beschreibt all jene Maßnahmen, die ein Unternehmen betreibt, um Wissen für den Unternehmenserfolg nutzbar zu machen. Wissen bildet die Basis für Innovationen und ist ein Motor für den Aufbau und die Sicherung eines Wettbewerbsvorteils und damit der Überlebensfähigkeit eines Unternehmens.

Für die konkrete Ausgestaltung der Wissensmanagementaufgaben kann das Bausteinkonzept nach Probst und Kollegen herangezogen werden. Die Aufgabenfelder des Wissensmanagements werden in diesem Konzept in sechs Kernbereiche und zwei ergänzende Bereiche unterteilt. Die Bereiche sind dabei vernetzt, sodass Veränderungen bei der einen Aktivität auch mit Auswirkungen auf andere Aktivitäten verbunden sind.
Abbildung: Bausteine des Wissensmanagements

Im Rahmen der Wissensidentifikation steht eine Analyse über vorhandenes Wissen im Umfeld eines Unternehmens im Mittelpunkt. Hierzu können beispielsweise vorhandene Dokumentationen oder die Ausbildungsstände der Mitarbeiter analysiert werden. Im Ergebnis soll ein transparenter Überblick über die Wissensbasis eines Unternehmens geschaffen werden.

Die Erkenntnisse der Wissensidentifikation können deutlich gemacht haben, dass das vorhandene Wissen nicht ausreichend ist, um die zukünftigen Ziele zu erreichen. Im anschließenden Schritt ist daher zu planen, welches Wissen aus externen Quellen generiert werden muss. Komplementär zum Wissenserwerb wird die Wissensentwicklung eingesetzt. Hierbei geht es um den internen Aufbau von Wissen, das bisher weder in- noch extern verfügbar war. Dies kann beispielsweise durch eigene Forschungsaktivitäten erfolgen.

Sowohl das vorhandene als auch das neu entwickelte und erworbene Wissen sollte im Rahmen der Wissensverteilung den richtigen Adressaten im Unternehmen zugeführt werden. Dies kann z. B. in Form von Handbüchern oder in Wissensdatenbanken geschehen. Es geht nicht darum, dass "jeder alles wissen muss", sondern um eine gezielte Verteilung.

Die Wissensnutzung betrifft den produktiven Einsatz des Wissens zum Nutzen des Unternehmens. Die hiermit verbundenen Aktivitäten zielen darauf ab, dass die Mitarbeiter zur Wissensnutzung motiviert werden und Zugang zu externem Wissen erhalten. Hier kann beispielsweise auf das neue Wissen und dessen Bedeutung aufmerksam gemacht werden.

Die Wissensbewahrung umfasst Aktivitäten, die eine dauerhafte Verfügbarkeit von Wissen sicherstellen sollen. Durch Umstrukturierungen oder Mitarbeiterwechsel besteht die Gefahr, dass dem Unternehmen wertvolles Wissen verloren geht. Folglich muss dieses in angemessener Form gespeichert (z. B. in einer Wissensdatenbank) und regelmäßig aktualisiert werden.

Die Wissensziele und die Wissensbewertung dienen als Nebenbereiche dazu, das Thema Wissen auf strategischer Ebene des Unternehmens zu verankern. In den Wissenszielen wird definiert, in welchen Bereichen und Ebenen welches Wissen benötigt wird. Dadurch können dann auch konkrete Vorgaben für die Aktivitäten in den Kernbereichen formuliert werden. Bei der Wissensbewertung gilt es, geeignete Methoden zur Messung der definierten Wissensziele zu entwickeln und zu verwenden. Nur so können Rückschlüsse auf etwaige notwendige Maßnahmen zur Verbesserung des Wissensmanagements getroffen werden.

Es bleibt festzuhalten, dass durch ein effektives und effizientes Wissensmanagement der Erfolg eines Unternehmens entscheidend beeinflusst und ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess erreicht werden kann.