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Personalmanagement und -führung

Personalführung und Motivation

Die Personalführung ist eine bewusste zielbezogene Einflussnahme durch Menschen und Unternehmensstrukturen auf die zu führenden Mitarbeiter. "Motivationselemente haben die Aufgabe, den Unternehmenserfolg durch Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und durch Verbesserung der individuellen Leistungsbereitschaft zu steigern".

Als Motivationsinstrumente können monetäre Anreize, z. B. das Arbeitsentgelt, betriebliche Sozialleistungen und Erfolgsbeteiligungen, und nicht monetäre Anreize unterschieden werden. Nicht monetäre Anreize können aus den Arbeitsinhalten, der Arbeitsplatzgestaltung, der Arbeitszeitregelung, der Weiterbildung und den Aufstiegsmöglichkeiten, dem Betriebsklima und dem Führungsstil gebildet werden.

Führungsstile

Mithilfe verschiedener Führungsstile wird die gegenseitige Beziehung zwischen Führungskraft und Geführten im Unternehmen ausgedrückt.

Ein Führungsstil ist eine spezifische Form der Verhaltensbeeinflussung, die die Führungsperson im Interaktionsprozess mit den zu führenden Mitarbeitern erreichen möchte. Es gibt verschiedene Führungsstile, sie unterscheiden sich danach, bei wem der Entscheidungsspielraum und die Willensbildung liegt - entweder bei den Führungskräften oder bei der Gruppe der zu führenden Mitarbeiter.

Führungsstile
Führungsstil Beschreibung
1. autoritär Führungskraft entscheidet allein und ordnet an.
2. patriarchalisch Führungskraft entscheidet, gestattet jedoch Fragen, um Akzeptanz zu erreichen.
3. informierend Führungskraft leistet Überzeugungsarbeit, bevor sie ihre Entscheidungen anordnet.
4. beratend Führungskraft informiert, die Gruppenmitglieder können ihre Meinung äußern, bevor die
Führungskraft ihre endgültige Entscheidung trifft.
5. kooperativ Die Gruppe entwickelt gemeinsame Vorschläge, die Führungskraft entscheidet sich für den von
ihr favorisierten Vorschlag.
6. partizipativ Die Gruppe entscheidet, nachdem die Führungskraft zuvor das Problem aufgezeigt und die Grenzen des
Entscheidungsspielraums festgelegt hat.
7. demokratisch Die Gruppe entscheidet, die Führungskraft fungiert als Koordinator nach innen und außen.

Bei diesen sieben Führungsstilen nimmt der Entscheidungsspielraum der Gruppe der zu führenden Mitarbeiter vom ersten bis zum siebten Führungsstil zu und der Entscheidungsspielraum der Führungsperson ab.

Insgesamt ergibt sich eine breite Fächerung der Führungsstile. Je nach objektiven (z. B. Art der Aufgabe, Organisationsstruktur) und subjektiven Gegebenheiten (Eigenschaften des Vorgesetzten, Mitarbeitereigenschaften und -fähigkeiten) werden unterschiedliche Führungsstile eingesetzt. Es gibt daher auch keinen konkreten Stil, der immer als der beste Führungsstil angesehen werden kann, denn dieser sollte immer situationsbedingt gewählt und angepasst werden.

Gerade die Digitalisierung und die damit verbundene Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort (Homeoffice) ist bei der Wahl des Führungsstils ebenfalls zu berücksichtigen. "Der Wandel weg von der Präsenz hin zur Ergebniskultur verlangt andere Führungskonzepte, weg von der Kontrolle hin zum 'Empowerment'". Demokratische Führungsstile spielen demnach eine immer stärkere Rolle.

Management-by-Modelle

Neben den Führungsstilen sind auch Managementprinzipien von besonderem Interesse, um zielkonformes Handeln der Mitarbeiter zu fördern. Diese Managementprinzipien werden auch als "Management-by-Modelle" bezeichnet, von denen an dieser Stelle drei der wichtigsten vorgestellt werden sollen.
Abbildung: Managementprinzipien

"Management by Objectives" beschreibt einen gemeinsamen Zielvereinbarungsprozess. Gemeinsam werden von der Führungskraft und dem jeweiligen Mitarbeiter Ziele für einen gewissen Zeitraum geplant und diesem Aufgaben übertragen, wobei hierbei der Mitarbeiter selbst entscheiden kann, wie er diese lösen möchte. Nach einer vereinbarten Zeit oder wenn sich abzeichnet, dass Probleme auftreten könnten und die Zielerreichung nicht wie geplant erreicht werden kann, gibt es Feedbackrunden, um gemeinsam die Planung anzupassen. Dieser Ansatz des zielorientierten Führens versucht, die Mitarbeitenden durch Entscheidungsfreiheiten zu motivieren und bei ihnen verborgene Potenziale zu fördern.

"Management by Delegation" ist ein Managementprinzip, bei der die Führungskraft Aufgaben an die Mitarbeiter delegiert, damit diese von ihnen selbstständig bearbeitet werden. Die Mitarbeiter haben dann die Verantwortlichkeit der Aufgabenerledigung. Die Führungskraft konzentriert sich auf die Erfolgskontrolle und fungiert ansonsten als Ansprechpartner bei Fragen. Ziel dieses Managementprinzips ist es, die Führungskraft zu entlasten und gleichzeitig die Delegierten zu motivieren.

Beim "Management by Exception" sollen die Mitarbeiter "Normalfälle" ihres jeweiligen Aufgabengebiets selbstständig bearbeiten. Ein Eingreifen der Führungskraft erfolgt nur bei negativen Abweichungen von einem normalen Arbeitsergebnis oder in kritischen Situationen. Dieses Managementprinzip dient vor allem der Entlastung der Führungskraft und hat die Motivation der Mitarbeiter nicht im Fokus.